Betreutes Wohnen 

Unter dieser Hilfeformverstehen wir ein Verselbständigungsangebot für Jugendliche oder junge Erwachsene vielfältiger kultureller Herkunft in eigener Wohnung. Die Betreuung findet im Lebensfeld der Jugendlichen statt. Die Wohnung wird von ihm*ihr selbst oder seinen*ihren Personensorgeberechtigten, einem ausgewählten Partner oder dem Träger zur Verfügung gestellt. Es handelt sich hierbei um einen Zwischenschritt in die eigenständige Lebensführung mithilfe einer flexiblen, intensiven sozialpädagogischen Betreuung. 

Die Betreuungsintensität und Form ist dem Entwicklungsbedarf der Jugendlichen angepasst. Aufnahmemerkmale sind der Grad der Autonomie, der Stand der schulischen bzw. beruflichen Ausbildung, die Beziehung zur sozialen Umwelt und die Fähigkeit, die Anforderungen des täglichen Lebens zu bewältigen.

Zielgruppe der Hilfe sind Jugendliche und junge Volljährige, die aufgrund ihrer individuellen Situation Hilfe zur Persönlichkeitsentwicklung und zu einer eigenverantwortlichen Lebensführung bedürfen.  Ein interkultureller Ansatz ist für uns selbstverständlich.

Hierbei handelt es sich um ein intensiv betreutes Wohnen in trägereigener Wohnung. Das Angebot richtet sich in der Regel an junge Menschen zwischen 16 und 21 Jahren, die das Ziel der weiteren Teilhabe und Verselbständigung verfolgen. Wir bieten den Bewohner*innen lebenspraktische Unterstützung und Hilfen bei der Erarbeitung schulischer und beruflicher Perspektiven.

Diese Betreuungsform ist auch für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge (UMF) ausgerichtet, die unter Berücksichtigung ihrer flüchtlingsspezifischen Erfahrungen bereits einen gewissen Grad an Selbstständigkeit mitbringen und bereit sind, an ihrer Lebensplanung aktiv mitzuarbeiten und sich auf eine Unterstützung einzulassen.

Für junge Mütter und Väter ist es nicht einfach, sich als junge werdende Familie zu orientieren, eine tragfähige Beziehung aufzubauen und den Anforderungen einer Familie gerecht zu werden.

Das Angebot richtet sich an minderjährige schwangere Mädchen sowie an junge Mütter/Väter mit ihren Kindern, deren individuelle und soziale Lebenssituation erwarten lässt, dass sie auf Unterstützung und Begleitung für sich und das Kind angewiesen sein werden. Die Hilfe zielt auf die selbstständige Lebensführung der Mutter/Vater mit ihrem, vorhandene Ressourcen für die Versorgung und Erziehung des Kindes werden gestärkt und ausgebaut. Die Begleitung der jungen Eltern kann schon vor der Entbindung erfolgen und dadurch das Hineinwachsen in die neue Lebenssituation entlasten.

Das Angebot kann als stationäre individualpädagogische Maßnahme in einer trägereigenen Wohnung, in der Wohnung der Betreuten oder in Anbindung an eine Projektstelle durchgeführt werden.

Eine engmaschige Begleitung durch die Fachkräfte gewährleistet ein hohes Maß an Schutz für das zu betreuende Kind und wird durch eine 24-stündige Verantwortlichkeit sichergestellt. Neben den pädagogischen Fachkräften kann das Setting auch bedarfsgerecht durch Hebamme und Kinderkrankenpfleger*in ergänzt werden.

Das sozialpädagogische Angebot unterstützt Mütter und Väter mit geistiger Beeinträchtigung oder psychischer Belastungen in der Wahrnehmung ihrer Erziehungsaufgaben. Diese Beeinflussungen stellen für die Betroffenen, deren Familien und ihr soziales Umfeld eine besondere Herausforderung dar. In der Beratung und Begleitung bieten wir den betreuten Familien die Möglichkeit, ihre eigenen Ressourcen und Schutzfaktoren auszubauen und zu stärken.

Unsere Fachkräfte können in einem stationären Setting geistig beeinträchtigte und psychisch belastete Menschen dabei unterstützen, ihre Rolle als Eltern auszufüllen, die Bedürfnisse ihres Kindes zu erkennen und diese bestmöglich zu erfüllen. Dabei berücksichtigen wir, dass diese einen hohen Grad der Autonomie erreichen und möglichst eigenständig und selbstverantwortlich ihren Tagesablauf regeln. Die Betreuung kann in eigener oder trägereigener Wohnung durchgeführt werden.